Dienstag, 29. Januar 2013

1. Lauf der Winterlaufserie in Köln - 19 Minuten zu spät und doch glücklich

Am Sonntag den 27. Januar fand der erste Lauf der diesjährigen Winterlaufserie in Köln statt. Ein 10 Kilometer-Wettkampf. Zur Vorbereitung auf meinen ersten Marathon Ende April habe ich mich zu dieser angemeldet. 10 km, 15 km und zum Abschluss einen Halbmarathon. Das steht auf meinem Programm. Und zwar jeweils mit einer Startzeit angesetzt auf 12:30 Uhr. Mit vollgetankter Motivation kam ich um 12:10 Uhr am Startplatz an und wollte mir meine Startunterlagen abholen, als ich mich umschaute und es mir merkwürdig leer vorkam...

Wie ich 19 Minuten zu spät loslief, mit offenen Schuhen bei Schnee und Schneeregen nich Letzter wurde...

Trotz der 2 Grad Celcius und dem fiesen Schneeregen gepaart mit einer Portion Wind, war es mir einfach zu leer. Bei der Anmeldung gab ich mit einer bestimmten Vorahnung meinen Namen an und die Dame teilte mir freundlich mit das meine Kontrahenten bereits seit 12 Uhr unterwegs seien. Ein lässiges "Ich brauchs anspruchsvoll" oder ein knappes "Ich bin schon wieder da" wollte mir leider nicht über die Lippen kommen, da ich in dieser Situation doch etwas ärgerlich war, da ich mich schon seit zwei Monaten auf die Winterserie freute und auf meinem Flyer als Startzeit eine deutliche "12:30 Uhr" angegeben war. Aus welchem Anlass die Startzeit geändert wurde und auf welchem Wege diese mitgeteilt wurde erfuhr ich leider nicht. Allerdings kümmerte die Frage mich nach ein paar Sekunden auch nicht mehr, da die primäre Frage, auf welche ich noch schnell eine Antwort geben musste, lautete: "Noch Laufen oder nicht?"

Hätte ich mich nur für diesen einen Lauf angemeldet wäre ich vermutlich enttäuscht abgedackelt, da ich mich aber für die ganze Serie gemeldet hatte, sah die Geschichte anders aus. Ich wollte die nächsten beiden Läufe nicht mit dem Hintergedanken des bereits ersten verpassten Rennens starten. Zum Glück tauchte in diesem Moment ein weiterer Zuspätkömmling, der unbedingt noch laufen wollte, auf. Gegenseitig motivierend holten wir uns also unsere Startnummern ab. Jetzt galt es schnell zu sein. Laufschuhe an, Chip an den Schnürsenkeln befestigen, Startnummer an die Jacke friemeln... Doch damit nicht genug...

Mit 19 Minuten Verspätung ging ich also als Letzter ins Rennen. Frustrierend da es sich um eine Zwei-mal-5km-Strecke handelte. Nach 19 Minuten hatten die ersten also schon die Hälfte hinter sich. Ich lief also in dem "Feld" der ca. 40-Minuten-Läufer mit. (Ich habe vorher erst zwei Wettkämpfe bestritten!! Bestzeit: 47:47). Ich wurde also nach und nach ersteinmal langsam überholt. In der dritten Kurve merkte ich wie mein linker Schuh lockerer wurde. Klasse! In der Starteile habe ich auch noch den Doppelknoten vergessen... Ich laufe IMMER mit Doppelknoten! Meine Gedanke war nur "Ei verflucht, gut das das nur 10 Kilometer sind..." Dazu kam die letzte Position, der Schneeregen ins Gesicht und das Überholtwerden der Bereits-in-der-zweiten-Runde-Läufer, die ALLE so aufmerksam waren mich auf meinen offenen Schuh hinzuweisen. "Danke. Ja, danke. Auch schon gesehen. Ich weiß. Egal. Jaaaaaa, verdammt." Dann kam der Fotograf und ich setzte ein freudiges Grinsen auf. Für die Aussenstehenden musste es so aussehen als liefe ich fast in der Spitzengruppe mit :) Eigentlich ein gutes Gefühl plötzlich, doch das muss sich zwangsweise beim Zieleinlauf ändern... ;)

Zu Beginn der zweiten Runde hielt mein Schuh immer noch und ich fragte mich wann er mir wegflog. Und auf einmal tauchten die ersten beiden vor mir auf... Endlich wen zum Überholen. Endlich den letzten Platz loswerden. Das gab Auftrieb und lies mich schneller werden. Bis zum Ziel holte ich noch knapp 30 Läufer ein und lief mit einem guten Gefühl auf die Zielgerade ein. Mein Hintermann, an dem ich gerade vorbeizog rief ironisch, aber freundlich: "Du weist schon das das ganz schön motivierend ist..." Auf einmal stellte ich fest das meine Ausgangsposition psychologisch gar nicht so verkehrt war und lief mit einem guten Gefühl ins Ziel.

Nettozeit: 48:15 Minuten. Eine halbe Minute langsamer als beim letzten Lauf, aber mit offenem Schuh, im Schnee, bei Schneeregen und als Letzter gestartet. Ich glaub ich kann zufrieden sein und freue mich auf den nächsten Lauf Mitte Februar. Laufen ist einfach immer eine Erfahrung und Wettkämpfe sind nicht zu übertreffen!

Dein Jan

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